Hexenschuss - was tun?
- Oskar Enenkel
- vor 3 Tagen
- 4 Min. Lesezeit
Ein plötzlicher, einschiessender Schmerz im unteren Rücken, der jede Bewegung zur Qual macht – das ist der klassische Hexenschuss. Was wie ein dramatisches Ereignis wirkt, ist medizinisch betrachtet meist harmlos, aber sehr schmerzhaft. Betroffene verspüren einen stechenden Schmerz, oft einseitig, der sich über das Kreuzbein oder in das Gesäss ausstrahlen kann. Die Rückenmuskulatur verkrampft, und selbst kleine Bewegungen scheinen unmöglich.
Wer das einmal erlebt hat, fragt sich sofort: „Hexenschuss – was tun?“
Auf dieser Seite erfährst du alles über Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und warum insbesondere Massage und die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) eine sanfte und gleichzeitig tiefgreifende Hilfe bieten können.

Was ist ein Hexenschuss?
Der Begriff "Hexenschuss" klingt mystisch – so, als hätte eine unsichtbare Kraft einen Pfeil in den Rücken geschossen. Tatsächlich bezeichnet er in der Medizin eine akute Lumbalgie – einen plötzlich auftretenden Schmerz im Bereich der Lendenwirbelsäule.
Er tritt oft bei einer ungünstigen Bewegung auf: Beim Bücken, Heben, Drehen oder Aufstehen. Die Muskulatur reagiert auf die Überlastung reflexartig mit einer Verkrampfung. Dies ist ein Schutzmechanismus des Körpers, um weitere Bewegung – und somit möglichen Schaden – zu verhindern. Leider sorgt genau diese Muskelblockade für die typischen Symptome: eingeschränkte Beweglichkeit, starke Schmerzen, Schonhaltung und im schlimmsten Fall völlige Bewegungslosigkeit.
Hexenschuss - Ursachen
Funktionelle Ursachen Hexenschuss
Die weitaus häufigste Ursache ist funktioneller Natur: Eine Kombination aus verkürzter Muskulatur, verspannten Faszien, blockierten Wirbelgelenken und Fehlbelastung im Alltag. Wer viel sitzt, sich wenig bewegt oder schwer hebt, ist besonders gefährdet. Auch psychischer Stress kann eine Rolle spielen: Emotionale Anspannung überträgt sich häufig direkt auf die Rückenmuskulatur.
Strukturelle Ursachen
In selteneren Fällen kann ein Bandscheibenvorfall, eine Wirbelgelenksarthrose oder eine Entzündung im Bereich der Wirbelsäule vorliegen. Diese Fälle sollten medizinisch abgeklärt werden – insbesondere wenn zusätzlich Gefühlsstörungen, Lähmungen oder Probleme mit der Blasen- oder Darmentleerung auftreten.
Hexenschuss - Was kann ich machen?
"Erste Hilfe" bei einem Hexenschuss
1. Entlastung durch Stufenlagerung Lege dich auf den Rücken und lege die Unterschenkel im 90-Grad-Winkel auf einen Hocker oder Stuhl. Diese Position entlastet die Lendenwirbelsäule und sorgt oft bereits für eine erste Schmerzlinderung.
2. Wärme anwenden Wärme entspannt die Muskulatur und regt die Durchblutung an. Wärmflaschen, Körnerkissen oder warme Bäder sind hervorragende Begleiter in der Akutphase. In der TCM Behandlung in unserer Praxis in Basel würden wir beispielsweise auch Moxibustion anwenden um Wärme in die entsprechenden Regionen zu bekommen.
3. Bewegung statt Bettruhe Auch wenn es schwerfällt: Sanfte Bewegung fördert die Heilung. Vermeide langes Liegen, gehe kurze Strecken oder mache vorsichtige Dehnübungen. Längere Ruhephasen können kontraproduktiv sein.
Hexenschuss Massage – Sanfte Lösung aus der Praxis
Eine gezielte Massage bei Hexenschuss kann schnell Linderung verschaffen. Sie löst Verspannungen, verbessert die Durchblutung und unterstützt die Regeneration der betroffenen Muskulatur.
In unserer Praxis in Basel kombinieren wir westliche Massagetechniken mit Elementen aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) – ein ganzheitlicher Ansatz, der nicht nur den Schmerz lindert, sondern auch die Ursache behandelt.
Welche Massagetechniken helfen?
Akupressur: Durch Druck auf gezielte Punkte entlang der Meridiane werden Energieblockaden gelöst und die Muskulatur entspannt.
Tuina-Massage: Diese chinesische Heilmassage wirkt tiefgreifend auf Muskeln, Sehnen und Gelenke und unterstützt den freien Fluss von Qi (Lebensenergie).
Faszienbehandlung: Sanfte Techniken zur Lösung verklebter Bindegewebsstrukturen können oft eine schnelle Linderung bringen.
Hexenschuss TCM – Der energetische Blick auf den Rücken
In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist Schmerz das Ergebnis einer Blockade: Der freie Fluss von Qi und Blut ist gestört. Der Hexenschuss wird als akute Blockade des Qi-Flusses in der Lendengegend gesehen, häufig ausgelöst durch äussere Einflüsse wie „Wind-Kälte“ oder innere Ungleichgewichte wie ein geschwächtes Nieren-Qi.
TCM-Diagnose: Der Körper als Ganzes
In der TCM wird der Mensch nicht symptomatisch behandelt, sondern in seiner Ganzheit. Körper, Geist und Umwelt stehen in Wechselwirkung. Ein Hexenschuss ist daher nicht nur ein lokales Geschehen im Rücken – sondern ein Hinweis auf ein energetisches Ungleichgewicht im gesamten System.
TCM-Therapien bei Hexenschuss
Akupunktur: Durch gezieltes Setzen von Nadeln an energetisch relevanten Punkten wird der Energiefluss harmonisiert, Schmerzen gelindert und die körpereigene Heilung angeregt.
Moxibustion: Das Erwärmen bestimmter Punkte mit glühendem Beifußkraut (Moxa) vertreibt „Kälte“ und stärkt das Yang.
Schröpfen: Durch das Aufsetzen von Schröpfgläsern werden Verspannungen gelöst, stagnierendes Blut bewegt und tiefe Gewebeschichten aktiviert.
TCM Massage: Wie bei der Massage wird durch Fingerdruck auf bestimmte Punkte Einfluss auf die Meridiane genommen – eine sanfte, aber wirkungsvolle Methode.
Die Rolle der Nieren in der TCM
Nach TCM sind die Nieren das Zentrum unserer Lebenskraft. Ein geschwächtes Nieren-Yang kann zu chronischer Kälte und Instabilität im unteren Rücken führen. Hier setzt die Therapie an, indem das Nieren-Qi gestärkt wird – sei es durch Akupunktur, Ernährung oder andere Techniken aus der TCM.
Wichtig ist, dass man versteht, dass das Verständnis für die Nieren aus Sicht der chinesischen Medizin nicht mit der Funktion aus Schulmedizinischer Sicht gleichzusetzen ist.
Nachhaltige Hilfe – So kannst du vorbeugen
Ein einmaliger Hexenschuss ist unangenehm – wiederholte Episoden deuten jedoch auf eine tieferliegende Schwäche oder Fehlbelastung hin. Deshalb lohnt sich eine ganzheitliche Prävention:
Gezielte Rückenübungen für eine starke Rumpfmuskulatur
Hüft- und Beckenmobilisation zur Entlastung des unteren Rückens
Bewusstes Sitzen und Heben im Alltag
Regelmässige Akupressur- oder Tuina-Massagen zur Entspannung und Balance
Stärkung des Nieren-Qi durch TCM-Ernährung, ausreichend Schlaf und den Verzicht auf zu viel Kälte
Abklärung mit Physiotherapie bei uns im Haus. Durch die Zusammenarbeit mit PhysioBasel stehen Ihnen Fachkräfte aus dem Bereich Physiotherapie zur Verfügung um so auch eine interdisziplinäre Behandlung zu fördern